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So sehr aber die zaristische wie die bolschewistische russische Regierung sich alle Muhe gab, das Oberdonland von der Ukraine zu trennen und seine Bevölkerung zu russifizieren, sind doch Land und Volk ukrainisch geblieben. Sie haben ihre Zugehörigkeit zur Ukraine nie verleugnet und bei jeder Gelegenheit ihren festen Willen kundgetan, mit der übrigen Ukraine verbunden zu sein und ihr Schicksal zu teilen.

Kulturell hat dieses Land seine Safte stets aus der Ukraine gezogen, indem es sein Antlitz nicht nach Osten, sondern nach Westen wandte. Es war aber nicht nur der Nehmende, sondern auch der Gebende. Die ukrainische Kultur verdankt diesem Lande viele wertvolle Beitrage, die bis in den Anfang des 19. Jahrhunderts zurückreichen und sich in die jüngste Gegenwart fortpflanzen. Der hervorragendste ukrainische Geschichtsschreiber der ersten Halfte des 19. Jahrhunderts, Prof. M. Kostomarow, ist ein Sohn des Oberdonlandes. Zahlreiche andere ukrainische Wissenschafter, Schriftsteller, Künstler und Dichter stammen aus diesem Lande, so der Volkskundler M. Dykariw, der Publizist und Literaturkritiker O. Kowalewskyj, der Botaniker J. Leptschenko, der Dichter O. Kowalenko. Die Reihe schliesst einstweilen der namhafte Dichter E. Pluschnyk, der kurz vor Ausbruch des gegenwärtigen Krieges in seinem 38. Lebensjahre in der Blüte seines Schaffens als Verschickter im hohen Norden der bolschewistischen Ukraine-Politik zum Opfer gefallen ist.