Сторінка:Записки Наукового товариства імени Шевченка. Том 86. 1908.djvu/104

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остатнїй сторонї: Herrn Н. Franz Preschern, J. U. Doctor, Laibach, із почтовим стемплем в низу: Laibach 16. Mai.

Geehrtester Herr u. Freund!

Ich beeile mich Ihren soeben erhaltenen werthen Brief so schnell u. kurz als möglich zu beantworten. Man sollte kaum glauben, daß zu unserer Zeit solche tolle Streiche, wie Sie mittheilen, möglich wären, wenn man sonst mit diesem bösartigen u. stupiden Pfarrvolk nicht näher bekannt wäre, um aus einzelnen Individuen, die sie auch bei uns u. vielleicht überall vorfinden, auf die ganze Rasse zu schliessen, die vorzüglich da ihr Unwesen treibt, wo ein Volk aus dem Kothe der Unwissenheit herauszuwaten versucht. Nicht mehr Abderiten, sondern Söhne der Finsterniss muss man sie nennen! Doch was zu thun, umso mehr ist es unsere Pflicht, dass man gegen dieses Gesindel ankämpft; über kurz oder lang müssen sie doch erliegen.

Vor ungefähr drei Wochen habe ich durch Buchhändlergelegenheit Briefe und Drucksachen von hier aus an Sie u. unsere Freunde expediert, u. hoffe, dass Sie selbe bereits in Händen haben, oder doch nächster Tage bekommen müssen. Und nun zu Ihrem Vorschlag betreffend die Volkslieder. Sie können vollkommen versichert seyn, dass ich mich sowohl aus Achtung für Sie, als auch wegen der Sache selbst für dieselben vorzüglich interessiren werde, u. können demnach ganz auf meine bereitwilligste Beihülfe rechnen.

Dem St. Smole — bezeugen Sie ihm, als einem redlichen u. aufrichtigen slovenischen Patrioten meine vorzügliche Hochachtung — können Sie über das ökonomische folgendes mittheilen. Als Probe unserer besseren Drucke liegt vor Ihnen ein Ex. der Blüthen Neub. P. Wäre der Herr Smole mit dieser äusseren Ausstattung zufrieden, so können Sie ihm sagen, dass hier als billigster Preis Satz u. Druck eines Bogens bei einer Auflage von 1000 Ex. auf 18 Fr. W. W. oder 7 Fr. 12 Xr. C. M. zu stehen komme, gleichviel, ob er es im grösseren 8-vo, oder bloss im 12-mo gedruckt haben wollte. Ist ihm diese Probe anständig, so könnte er auch bestimmen, ob er es in grösserer Schrift (Cicero), wie daselbst die Einleitungen, oder in kleinerer (Garmond), wie die Sonetten, wünschte. Zum schönen Drucke gehört freilich, dass ein schönes Papier gewählt werde.

Ein Ballen Papier von derselben Sorte, wie die „Blüthen“, kostet hier circa 50 Fr. C. M. Diess zur Richtschnur, wenn der H. Smole das Papier in Wien anschaffen will. Eine kleine Schwierigkeit dürfte es mit der Censur haben, da von den an gestellten Zensoren keiner slovenisch liest; allein ich werde schon mit dem Amtsvorsteher spre-