II. Krieg an Sedlnitzky, № 514 vom 30 May 1834.
Hochgebomer Graf!
Mit Beziehung auf Euerer Excellenz hochverehrliches Schreiben vom 5 März d. J.t mittels welchem Euere Exc. die in Wien von der Polizei-Oberdirektion mit Joseph Duniecki geführte Untersuchung mir mitzulheilen geruhten, und in Verfolg meines gehorsamsten Praesidial-Schreibens vom 28. Februar d. J. Z. 199 säume ich nicht zu Euerer Exc. hohen Kennlniss zu bringen, dass die hiesige Polizeydirektion die mit Emil Korytko, Joseph Dobrzęcki und Johann Szymański u. m. a. geführte Untersuchung wegen politischen Umtrieben und insbesondere wegen Bildung einer geheimen Gesellschaft in gefährlichen Zwecken geschlossen, und das Untersuchungs - Operat hierher vorgelegt habe.
Die Grundlage dieser Untersuchung sind, wie ich Euerer Exc. schon früher vorläufig gehorsamst benachrichtigen zu sollen glaubte, ausser andern Vorgefundenen Briefschaften vorzüglich ein an Korytko gerichteter Brief des Duniecki vom 31. Juli 1833, dann ein bei Korytko gefundener Brief des Joseph Dobrzęcki an Szymański.
In dem ersten dieser Briefe kommen die bedenklichen Stellen vor: „Wenn Du mir Aufträge zu ertheilen hattest, so kannst Du sie mir vollkommen sicher mit nächster Post über Stanislawow nach Hostov zusenden. Ich weiss, dass ich bei Dir, bei euch in schlechter Meinung stehe; soviel werdet ihr mir aber doch Zutrauen, dass ich euch nichts verderben wolle, und soviel es meine Fähigkeiten erlauben, euch beizustehen wünsche; vertraut mir demnach an. was ihr für vortheihaft für das gemeinsame Beste haltet, und ich werde trachten, euere Wünsche nach Möglichkeit zu erfüllen. Ich verbleibe immerhin solange in diesen Gegenden, bis das Gymnasium in Stanislawow sich versammelt, wo ich den erhaltenen Instruktionen gemäss Bekanntschaften anzuknüpfen bemüht sein werde“.
Ferner heisst es an Kordaszewski:
„Ich glaube, dass diess hinlänglich sei, um mich vor unserer Gesellschaft zu rechtfertigen. Du musst nichts vor mir verbergen, was zu wissen nothwendig ist, damit ich dergestalt wirken könne, um die Wohlfart unserer Nation möglichst zu befördern. Ich bitte Dich, ich will haben, dass Du alles wissest, was Emil mir schreibt, und ich wünsche Deine Zustimmung in jeder höheren Anordnung zu haben“.
In dem Briefe des Dobrzęcki, der im Eingänge die Anempfehlung Korytkos als einer Gleichgesinnten enthält, kommen dann folgende Stellen vor:
„Ihr werdet persönlich näher bekannt und enger verbunden