rakter der Schuttmassen anbetrifft, — so sind sie denen, die nördlich vom Kurgan entdeckt worden sind, ähnlich; auch was die Datierung anbetrifft stimmen die 4 untersuchten Schichten westlich vom Kurgan mit den 4 Schichten nördlich vom Kurgan überein. Der vierten Schicht aber folgt hier noch eine 5-te Schicht, deren Datierung sich durch Nebenfunde (Fragmente attischer schwarzfiguriger Tonwaare) feststellen lässt und ungefähr ins erste Drittel des VI. Jh. v. Chr. fällt. Beobachtungen von grossem Wert bieten die zwei sich durchkreuzenden Strassen, deren Richtung (die eine von Süden nach Norden, die andere — von Westen nach Osten) seit der Zeit der 4-ten Kulturschicht bis zur ersten hinauf genau dieselbe geblieben ist. Die Bauten der ersten Kulturschicht, deren Steine in späterer Zeit zu anderen Zwecken benutzt wurden, haben sehr gelitten und gewähren jetzt nur noch Steinhaufen. Die Baukunst scheint sehr unvollkommen gewesen zu sein und gibt in technischer Hinsicht Analogien zu den Bauten der 5-ten (spät-hellenistischen) Schicht der Unterstadt“. An der Stelle wo die beiden Strassen sich durchkreuzen, wurde ein kreisrunder Aufbau, aus einer Schicht von Steinen bestehend von etwa 1,78 m. im Durchmesser aufgedeckt (wohl Kultuszwecken dienend).
Die Strassen sind mit Amphorenscherben gepflastert. Aus der 2-ten Kulturschicht (III–II Jh. v. Chr.) hat sich eine Reihe von Steinmauern erhalten, die auf Schichtenfundamenten ruhen. Die Bautecnnik dieser Fundamente wie auch der an einer Stelle freigelegten Steinmauer, deren Aussenseite mit Rustika versehen, bieten Analogien zur Bautechnik des hellenistischen Hauses, das im J. 1903 entdeckt worden ist, und der des Hauses der 6-ten hellenistischen Schicht der „Unterstadt“ vom J. 1910.
Die Strassen sind, wie sich merken lässt, mit Kalksteinplatten gepflastert. Die 3-te Kulturschicht enthielt neben Resten von Steinmauern, auf denen 2 bis 3 Reinen von Lehmziegeln ruhen, auch Teile von Lehmziegelmauern, welche mit den steinernen auf demselben Niveau sich befinden, doch ohne steinernen Sockel sind, und wahrscheinlich als Innenwände von Bauten zu betrachten sind, deren Aussenseiten auf steinernen Sockeln errichtet sind. Die Strassen in dieser Epoche waren vermutlich mit Tonscherben gepflastert. An mancher Stelle lassen sich Bauten der 3-ten und 4-ten Kulturschichten auf demselben Niveau stehend nachweisen. Doch da wo die ersteren auf fester Erde errichtet sind, ruhen die anderen auf den leicht erkennbaren Schichten aus Asche und Ton, die unmittelbar auf dem Untergründe sich befinden. Die Strassen sind mit gewaltigen Kieselsteinen, auf zementierter Unterlage, gepflastert. Dieses monumentale Steinpflaster der 4-ten Schicht befindet sich über Schuttmassen, in denen Reste von Bauten der 5-ten Schicht, die vom Brande vernichtet wurden, begraben sind. Nach dem Brande müssen grosse Umbauten in Olbia stattgefunden haben. Die Axen der Häuser der 5-ten Kulturschichte sind in verschiedenen Richtungen gelegen, ein Umstand, der zur Vermutung Anlass gibt, dass die Anlage der Stadt der archaischen